Die neue Sony A7III
Mein (gelungener?) Systemwechsel von Canon zu Sony
Seit über 20 Jahren fotografiere ich mittlerweile mit Canon Kameras. Angefangen mit einer analogen SLR habe ich mir irgendwann voller Stolz meine erste DSLR gekauft.
Aus einer DSLR wurden irgendwann eine Vollformat DSLR. Als Hochzeitsfotograf fotografierte ich anfangs mit meiner neu gekauften Canon 5D Mark III. Die Kamera tat, was sie sollte. Sie war ein Arbeitsgerät. Nicht mehr und nicht weniger. Sie hat mich noch nie im Stich gelassen und ist absolut zuverlässig. Ob es regnet, 30 Grad draußen sind, die Kamera mal im Gedränge einen Schlag bekam, das alles machte die treue Begleiterin bedingungslos mit. Das mochte und schätzte ich immer an der Kamera. Anfang 2017 kaufte ich dann eine zweite Vollformatkamera.
Natürlich liebäugelte ich mit der Canon 5D Mark IV. Höhere ISO. Bessere Dynamik. Besserer Autofokus. Mehr AF Punkte…ABER 4065,- Euro Listenpreis.
Canon, was war das denn!!!
Durch ein Angebot gelang es mir, die Canon 5D Mark IV für einen deutlich reduzierteren Preis zu kaufen. Aber immer noch tat der Kaufpreis mit knapp 3500,- Euro sehr weh.
Jetzt liegen ein Jahr mit zwei Canon Vollformatkameras hinter mir. Zahlreiche Hochzeiten und Fotoshootings haben die Zwei auf dem Buckel. Extreme Situationen meistern beide zuverlässiger, denn je. Bei einer Wüstenhochzeit in Dubai letztes Jahr musste ich mir keine Gedanken machen. In Singapur bei einem Fotoshooting konnte ich mich 100% auf die Kameras verlassen. Einfach top!
Zu den beiden Bodies besitze ich mittlerweile einen kleinen Objektivfuhrpark. Angefangen mit Canons klassischen L-Linsen bis hin zu einer Reihe Festbrennweiten aus der (besser bezahlbaren) Sigma Art Reihe. Es ist bis zu einer Brennweite von 200mm eigentlich alles dabei.
Alternative Kamerahersteller hatte ich immer im Blick. Ich habe mich öfter gefragt, ob ich mich vor 20 Jahren mit Nikon richtiger entschieden hätte bei meiner Kamerawahl, als für Canon, da Nikon seit ein paar Jahren einfach die Nase vorn hat…definitiv immer im Dynamikumfang. Aber eigentlich war das nur ein Gedanke, viel zu viel hätte an einem Systemwechsel gehangen. Der Verkauf meines gebrauchten Equipments hätte starke Verluste eingefahren, der Neukauf einer Nikon hätte große Kosten verursacht, und das alles nur, um ein bisschen mehr Dynamikumfang zu haben? Ein paar Pixel mehr? Und bei Canon gefallen mir die Hauttöne extrem gut und besser, als bei Nikon. Dazu hat Canon ein paar traumhafte Linsen gebaut, die ich nicht mehr missen will.
Fuji und Sony waren für mich nie auf der gedanklichen Liste. Die beiden Anbieter haben mich wenig interessiert, die Kameras waren mir zu retro, zu klein, zu viele Knöpfe, Akkulaufzeit zu gering, weniger robust…ich hätte noch viele weitere persönliche Nachteile aufzählen können, nur um Argumente dagegen zu finden.
Letztes Jahr weckte jedoch die Fuji XT-2 plötzlich mein Interesse. Ich hielt die spiegellose Kamera bei einem Fotoshooting selber mal in der Hand und war irgendwie angetan von dem Retrolook, den Funktionen, dem Rauschverhalten, den Szeneprogrammen der jpeg Bilder und den erstklassigen (und dazu noch günstigen) Objektiven. Ich verstand auf einmal, warum es in den Foren immer hieß: Eine DSLR von Canon oder Nikon hat man als Arbeitsgerät. Eine Fuji liebt man.
Das Arbeiten mit der Fuji macht wirklich Spaß. Das Fotografieren findet wieder bewusster statt. Anstelle von Dauerfeuer ist es wieder die Arbeit am Motiv mit einem überlegteren Bildverständnis. Irgendwie cool, fand ich.
Aber (ich musste mir immer selber Argumente dagegen suchen) die Fuji XT-2 ist keine Vollformat Kamera. Auch hier müsste ich mein Canon Equipment komplett mit Verlust verkaufen.
Ich hatte darüber hinaus Angst, die Fuji könnte kein richtiges, robustes Arbeitsgerät sein, denn seien wir mal ehrlich, als Hochzeitsfotograf müssen Kameras so einiges leisten und mitmachen.
Ein noch wichtigeres Argument war die Akkulaufzeit, die bei den Fuji Kameras in meinen Augen ein echter Schwachpunkt ist. Ich kann mit meinen Canon Kameras mit einer Akkuladung eine komplette Hochzeit fotografieren. Das ist schon toll.
Am Ende hieß es also: Fuji XT-2, nein du wirst es nicht werden und ich bereue diese Entscheidung auch nicht.
Da jedoch das Interesse an einer spiegellosen Kamera geweckt war, schaute ich mich auf dem Markt um. Inzwischen hatte Nikon mit seiner D850 noch mal ein echtes Flaggschiff auf den Markt geworfen, die alle anderen DSLR dagegen komplett im Regen stehen ließ. Mir fiel langsam auf, dass Canon deutlich hinterher hinkte. Deutlich. Und irgendwie ist auch kein Licht am Ende des Tunnels erkennbar.
Mein Wunsch, eine spiegellose Kamera zu besitzen wurde immer größer, und ich recherchierte, wann denn die überall prognostizierte Canon Vollformat DSLM 2018 erscheinen soll. Sie sollte sogar durch den EF Mount mit den bereits vorhandenen Canon Objektiven kompatibel sein. Toll, dachte ich, das wird meine Kamera.
Dieser Wunsch bestand seit Mitte letzten Jahres bis zum 6. April diesen Jahres.
Die Sony A7III
Die neue Sony a7III – einfach genial
Dann war es soweit. Ich kaufte mir eine Sony A7III . Crazy!!!
Damit hätte ich nie gerechnet. Aber wie kam es dazu?
Sony hatte ich nie so richtig auf dem Schirm. Irgendwie war das nie meine Marke. Zumal auch das Objektivangebot anfangs mehr als dürftig und unglaublich überteuert war/ist. Doch als Sony die a7RIII herausbrachte beschäftige ich mich intensiver mit dieser Kamera. Und plötzlich stand ich im Fotogeschäft und probierte mittels Metabones Adapter und meinen Canon Objektiven eine Sony a7RIII aus. Die Bilder hauten mich um. Bei Offenblende knackscharfe Fotos, die Kamera lag gut in der Hand, alle Bedienungsknöpfe lassen sich individuell belegen, sie ist leicht und liegt gut in der Hand. Ich war begeistert. Aber 3500 Euro ist auch hier eine Menge Kohle, insofern verwarf ich das Projekt noch mal.
Als dann Canon mit ihrer M50 eine Kamera auf den Markt brachten, die alles andere als das war, was ich mir erhoffte und Sony parallel mal eben noch die Sony a7III veröffentlichte, war die Entscheidung klar.
Die Sony A7III ist eine Vollformat Kamera, an der ich all meine Objektive weiternutzen kann. Das ist ein riesiger Vorteil. Die Kamera hat einen 24,2 Megapixel Sensor, der für die Hochzeitsfotografie völlig ausreichend ist.
Der 5-Achsen-Bildstabilisator kompensiert 5 Blendenstufen. Der Phasen-Detektions-Autofokus hat 693 Messfelder, wie in der Alpha 9 und deckt 93 Prozent des Bildfeldes ab…hinzukommen 425 Kontrast-Messfelder. Der Fokus ist einfach der Hammer und sitzt so unglaublich gut. Wahnsinn!
Es gibt einen perfekt funktionierenden Augen-Autofokus, Gesichtserkennung, 15 Blenden Dynamikumfang, zwei SD Karten Slots, 4K Videoaufnahmen und die Kamera macht 10 Bilder/Sek. Ein völlig lautloser elektronischer Verschluss ist für mich sinnvoll, denn als Hochzeitsfotograf mache ich viele Fotos in der Kirche oder in anderen Situationen, wenn es um mich herum sehr ruhig ist. Darüber hinaus hat Sony den Akku überarbeitet, der nun die doppelte Leistung der Vorgängerin hat und so werde ich mit einem Ersatzakku locker durch eine Hochzeitsreportage fotografieren können.
Der Neupreis beträgt 2299,- Euro (nur Body). Der Preis ist damit nicht nur eine Kampfansage an Sony und Nikon, sondern auch an Menschen, wie ich, die vor der Entscheidung stehen: Canon 5D Mark IV oder Sony a7III.
Nach den ersten Bildern bin ich mehr als begeistert und freue mich mit zwei Systemen (Canon und Sony) in die neue Hochzeitssaison zu starten.
Momentan arbeite ich mit einem Metabones Adapter und meinen vorhandenen Objektiven. Mal schauen, wie es weitergeht. Ich werde berichten.
Ein dickes Dankeschön übrigens für die gute Beratung und den netten Kontakt mit Hr. Dreier vom Fotohaus Zacharias in Regensburg.
Die neue Sony A7III
Nachtrag zum Systemwechsel und der Sony A7III:
(Stand: Oktober 2018)
Ich besitze die Sony A7III nun seit einigen Wochen. Ein paar Hochzeiten hat sie nun schon auf dem Buckel und auch im Urlaub war sie mit dabei.
Ich bin restlos begeistert und möchte jedoch hier noch ein paar Anmerkungen schreiben:
Der Akku hält super. Ich bin begeistert. Bei einer 12 stündigen Hochzeit hielt er locker 10 Stunden und 2000 Fotos durch.
Der Bildschirm der Sony ist nicht so gut von der Auflösung, wie der Bildschirm der Canon Mark 4, die ich ja immer als zweite Kamera dabei habe. Nachteil ist, wenn ich meine Brautpaare die Bilder mal zeigen will, dann lasse ich sie durch den Sucher anschauen, damit sie qualitativ einen Eindruck von den Fotos bekommen.
Am Rechner später ist man erstaunt, wie toll die Fotos aber sind.
Die Schärfe ist super, ja sogar überragend auch bei Offenblende.
Sollte ich komplett auf Sony umsteigen würde ich mir native Objektive kaufen. Der Adapter gibt nicht immer alle Funktionen frei und manchmal hinkt der AF etwas hinterher.
Im Großen und Ganzen jedoch kann ich die Sony nur empfehlen und ich bereue den Wechsel kein Stück!
Nachtrag zum Systemwechsel
(Stand Februar 2019)
Ich bekomme mittlerweile immer mehr Anfragen von Fotografen, die diesen Artikel gelesen haben und auch vor der Entscheidung stehen, einen Systemwechsel zu vollziehen.
Meine Einschätzung ist gefragt und ob ich immer noch zufrieden bin. JEIN!
Ich mache mehr und mehr die Erfahrung, dass die Adapter Lösung mit dem Metabones Adapter eher mittelmäßig ist. Der Autofokus arbeitet in der seitlichen Bewegung von Objekten tadellos. Der Eye-Autofokus und das Gesichts-Tracking funktionieren toll. ABER: bewegt sich ein Motiv schnell auf mich zu, schafft das der Autofokus einfach nicht. Dann habe ich einen unscharfen Ausschuss von ca. 60-80 Prozent. Das ist natürlich für einen Reportagefotografen, der Hochzeiten fotografiert, nicht ideal.
Dazu kommen seit einigen Wochen immer wieder Abstürze und Situationen, in denen die Kamera einfriert. Dann hilft (wenn es schnell gehen soll) nur: Akku raus und Kamera an.
Was mich auch mehr und mehr stört ist, dass die Kamera vom Ruhemodus (der irgendwann eintritt, damit der Akku nicht zu schnell leer ist) bis hin zu einem tatsächlichen Foto länger als 2 Sekunden braucht. Auch das ist für einen Reportagefotografen nicht so ideal. Meine Canon beherrsche ich im Schlaf und ich schaffe es vom Einschalten bis zum Foto in unter 1 Sekunde. Das muss manchmal sein, denn manche Situationen sind einfach nach 1 Sekunde vorbei…
Zu guter letzt fällt mir auf, dass die Sony teilweise ein Weißabgleich Problem hat. Selbst im RAW Format werden teilweise identische Situationen mit unterschiedlichen Farben dargestellt. Man kann das zwar ohne Probleme Nachregeln aber ich habe bei meiner Canon noch nie so viel mit dem Weißabgleich gekämpft, wie mit der Sony.
Das hört sich jetzt alles so an, als ob ich meinen ganzen Beitrag oben wieder über den Haufen werfe. Ganz klar: NEIN, das tue ich nicht. Ich bin einfach nur ehrlich und hatte nun genug Zeit die Kamera zu testen.
Mittlerweile weiß ich, dass ein kompletter Systemwechsel nicht in Betracht kommt. Die ganzen Objektive von Sigma, Canon und Tamron sind auf dem freien Markt einfach nicht mehr so viel wert und ich würde enorm Verlust machen. Dazu mag ich aber auch meine Canon noch zu gern. Die DSLR sind nun mal robuste Arbeitsmaschinen, das ist toll. Hätte Canon die EOS R mit einem zweiten Kartenslot auf den Markt gebracht, würde ich vermutlich mittlerweile diese Kamera besitzen. Aber ich warte mal, was sich da tut.
Grundsätzlich bin ich ja gut aufgestellt und wenn ich meine Bilder betrachte, dann staune ich oft, wie gut die Qualität ist. Ja, eigentlich von beiden Kameras 😉
Update zum Systemwechsel von Canon zu Sony … und jetzt doch wieder zu Canon?
(Stand September 2020)
Die neue Canon EOS R5 und R6
Wir haben September 2020. Im Juli kündigte Canon die lang ersehnte DSLM EOS R5 und R6 an.
Ich habe in den letzten Wochen und Monaten die Entwicklungen zu beiden Kameras in verschiedenen Foren mit verfolgt. Sollte man den Gerüchten glauben? Bringt Canon doch endlich eine lang ersehnte Kamera auf den Markt, die auch für Reportagefotografen geeignet ist? Denn seien wir mal ehrlich, die Canon EOS R war ein Flop in dieser Beziehung. Mit einem Speicherkarten Slot kann ich auf keine Hochzeit gehen. Dampft mir eine Speicherkarte ab, habe ich…gar nix! Und das einem Brautpaar klar machen ist ziemlich schwierig.
Dann endlich die die lang ersehnte Ankündigung und die ersten Rezensionen. BÄHM, was Canon mit der EOS R5 auf den Markt brachte war endlich mal wieder innovativ, neu und der Technik des Jahres 2020 angepasst. Filmen in 8k? Zukunftsmusik und für mich uninteressant, spielt sich meine Nutzung einer Kamera zu 80% im Bereich Fotografie ab.
Aber eine Kamera mit 45MP…UFF, das wollte ich nie haben. Denn nach einer Hochzeit mit 3000 Bilder heim kommen in dieser Auflösung, das würde selbst meinen sehr leistungsstarken iMac in die Knie zwingen…von Lightroom mal ganz abgesehen.
Ich wartete die ersten Rezensionen auf, die fantastisch ausfielen.
Zu dieser Zeit wuchs auch meine Unzufriedenheit mit der Sony. Immer mehr griff ich wieder zur Canon EOS 5d Mark IV. Der Bildlook, die Hautfarben, es gab so viele Dinge, die mich wirklich anmachten an dieser Kamera.
Die Sony nervte mich immer mehr im Bereich der Grüntöne. Klingt komisch, ist aber so: Sony kann kein grün 🙂
Ein Shooting im Sommer auf einer grünen Wieser, in einem grünen Wald, vor einem grünen Busch…Katastrophe. Im Nachhinein habe ich mir teilweise einen Wolf im Bereich des Weißabgleich geregelt…schlimm!
Dazu kamen immer wieder Ausfälle, Abstürze und Unzuverlässigkeiten, die ich mir als Hochzeitsfotograf in keinster Weise erlauben darf.
Die Unsicherheiten mit dieser Kamera wurden größer. Es ist und bleibt aber wie es war: sitzt bei Sony der Autofokus (und der sitzt oft), dann ist das Bild unfassbar scharf.
Noch etwas nervte mich immer mehr:
Ich mag es, bei einem Brautpaarshooting oder anderem Fotoshooting meinen Paaren ein paar Bilder mal vor Ort zu zeigen, damit sie einen Eindruck bekommen, wie das Ergebnis aussieht.
Mit der Sony so gut wie unmöglich. Der Bildschirm ist so unfassbar schlecht von der Auflösung, dass eine Braut mit ihren getuschten Wimpern dann aufgefordert wird, durch den Sucher zu schauen, denn erst dort sieht man, wie gut das Bild eigentlich ist.
Und das ist irgendwie etwas, was ich mehr als ungeschickt finde. Selbst ich habe nur Kontrolle über das fertige Bild, wenn ich durch den Sucher schaue…und das sieht doch oft ziemlich dämlich aus!
Im September beschloss ich dann die Canon R5 zu kaufen. Ich überlegte lange, denn die Saison 2020 war aufgrund Corona alles andere als wirtschaftlich gut! Und die Kosten für die Canon EOS R5 saftig. Dazu kommt der Aufpreis für die CFExpress Karten, Adapter, Kartenlesegerät und einen (oder mehr) zusätzliche Akkus.
Meine Beweggründe für den Kauf der Canon EOS R5 waren klar. Ich wollte auf jeden Fall zurück zu Canon, weil ich die Farben so mag, die Handhabung einfach ideal für meine Handgröße ist, die Bedienung mega intuitiv, das Menü strukturierter und … ach ja, irgendwie hänge ich auch emotional an Canon, denn damit fing ich als Kind an zu fotografieren.
Die Problematik mit den Daten habe ich geregelt, in dem ich im CRAW Format fotografiere, damit erhalte ich Fotos in voller Kantenlänge, die zwischen 20 und 28 MB groß sind, das ist doch völlig ok und damit kann ich leben.
Ein bisschen Sorgen hatte wegen der Adaptierung der “alten” Sigma und Canon Objektive. Canon versprach, dass alle Funktionen auch mit Adapter uneingeschränkt möglich sind und die Kamera in vollem Umfang, wie mit nativen Objektiven zu nutzen ist.
Ein paar Tage später erhielt ich als einer der ersten von Foto Zacharias (Danke mal wieder an ein tolles Fotofachgeschäft) meine R5, mit einem Adapter (mit Control Ring), einem zusätzlichen Akku, einer 128GB Lexar Speicherkarte und einem Kartenlesegerät.
Direkt eine Tag später hatte ich meine erste Hochzeit, die ich nun mit der Canon und der Sony A7III bestritt. Auf der Canon hatte ich anfangs mit Adapter das Sigma 50mm 1.4 Art drauf. Dann wechselte ich mal zum Tampon 15-30 2.8, Sigma 24mm 1.4 Art, Sigma 85mm 1.4 Art und 35mm 1.4 Art. Und was soll ich sagen: Die Kamera ist der Hammer. Anders als bei Sony merkt man den Adapter NULL. Der Augen- und Gesichtsautofokus arbeitet hervorragend, die Kamera ist unfassbar schnell, auch eine Eigenschaft, mit der die Sony nicht gerade glänzt. “Schläft” die Sony ein, muss man sie durch Antippen auf den Auslöser aufwecken. Bis zum fertigen Foto benötigt man locker 2-3 Sekunden, da die Kamera einfach so lange braucht. Bei der Canon ist es viel viel schneller. Aufwecken, zack, Foto. Alles im Bereich 1 Sekunde, wirklich super.
Das Display der Canon R5 ist der Wahnsinn. Die Qualität 1a. Die Kamera hat mich mehrfach an diesem Tag zum Grinsen gebracht!
Dann näherte sich der Hochzeitstanz. Zuvor hatte ich mir einen Blitz von Yongnuo und einen Transmitter zusätzlich zu meinem bestehenden Canon Blitz gekauft.
Die Sony hatte ich bei Hochzeiten abends immer weggelegt und alles mit der EOS 5d Mark IV gemacht. Denn die Sony hat bei schlechtem Licht ca. 80% Ausschuss gehabt. Der Fokus traf einfach so gut wie nie. Die Kamera hat so Ewigkeiten zum Fokussieren benötigt und pumpte so oft vor sich hin! Da war kein Verlauf drauf.
Was die Canon R5 da lieferte war grandios. Selbst bei fast keinem Licht traf der Fokus immer. Wirklich toll.
Als ich die Bilder auf dem Rechner sah, wusste ich, eine sehr sehr richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Ein Hoch auf Canon, es ist wirklich fantastisch, was ihr (endlich) mal wieder geleistet habt.
Update zum Systemwechsel von Canon zu Sony
(Ende September 2020)
Als die erste Hochzeit mit der neuen Canon EOS R5 vorbei war merkte ich, dass die Zeit für meine Sony abgelaufen war.
Die Bildergebnisse waren immer noch super, aber ich wollte endlich zum alten System komplett zurück, um auch im Bildlook einheitlich zu sein, da ich ja auf Hochzeiten immer mit zwei Kameras fotografiere.
Kurzerhand bestellte ich bei Foto Zacharias noch die Canon EOS R6.
Die Überlegungen waren sehr intensiv. Denn für eine DSLM mit einem (nur) 20MP Sensor so viel Geld hinzulegen musste reiflich überlegt sein.
Aber auch hier informierte ich mich und die Rezensionen waren eindeutig. Es handelt sich um eine top Kamera, mit dem Sensor der EOS 1DX Mark II und einzigartigen Low Light Eigenschaften.
Aufgrund der (völlig ausreichenden) Auflösung und der guten Low Light Performance ist dies natürlich die perfekte Reportagekamera.
Der Vorteil hier sind zwei SD Karten Slots, somit musste ich hier nicht noch mal in eine CFExpress Karte investieren. Ich bestellte noch einen zusätzlichen Akku.
Apropros Akku:
Bei der Canon EOS R5 wird die Akku Leistung auf ca. 350 Fotos angesetzt. Dies muss ich etwas nach oben revidieren.
Bei meiner ersten Hochzeit hatte ich zwei Akkus mit für 8 Stunden Reportagefotografie.
Nachdem der erste Akku nach ca. 3 Stunden (und 500 Fotos) leer wurde, lud ich ihn parallel auf, während ich den zweiten Akku nutzte. Erst beim Hochzeitstanz habe ich vorsichtshalber nochmal gewechselt.
Ich fand die Akkuleistung aber wirklich gut und nur bedingt schlechter, als die der Sony Alpha 7III.
Die Canon EOS R6 begleitete mich letztes Wochenende das erste Mal auf eine Hochzeit.
Somit war es seit Jahren wieder meine erste Hochzeit mit zwei Canon Kameras.
Update zum Systemwechsel von Sony zu Canon
2021/2022: CIAO Canon R6 – Willkommen Canon R3)
Ich habe mich von meiner Canon R6 getrennt. BÄHM. Und das, obwohl überall in der Presse und von vielen Reportagefotografen so sehr von dieser Kamera geschwärmt wird. Und ja, sie ist eine mega tolle Kamera, die nicht nur ihre Dienste genau so gut macht, wie die Canon R5, sondern ihren ganz eigenen Bildlook hatte. Ich habe neulich in einem Gespräch mit einem Fotografen versucht zu beschreiben, was die Canon R6 vom Look so ausmacht. Ich fand sie einfach cool. Sie war etwas “dunkler”, als die Canon R5 (ich rede immer noch von RAW Format Fotos, keine Sorge 🙂 und ich mochte sie einfach. Die Handhabung und Bedienerfreundlichkeit sind wie alle Canon Kameras einwandfrei und gut durchdacht. ABER: ich hatte letztes Jahr eine Hochzeit, bei der ich auf Wunsch eines Paares, eine Menge croppen musste. Und da kam ich tatsächlich mit den 2o MP an die Grenzen der Kamera. Ich war anfangs, vor dem Kauf der R6 skeptisch, ob 20 MP ideal für mich sind. Ich habe mich dafür entschieden, weil ich die hochauflösenden Kameras nicht benötige. Nicht für meine Hochzeitsreportagen.
Aber eigentlich sind doch 24 MP die eierlegende Wollmilchsau, oder nicht?!
Die neue Canon EOS R3 wurde vorgestellt.
Dann wurde die neue Canon R3 vorgestellt. Oh je, 5999,- Euro, das war mal eine Ansage von Canon. Mal wieder ertappte ich mich dabei, dass es in mir war, wie eine Kurzschlussreaktion. Ich telefonierte mal wieder mit Hr. Dreier vom Fotohaus Zacharias und ließ mir eine Canon R3 reservieren. Ende November 2021 kam der Anruf, dass meine Canon R3 da sei und für mich reserviert bereit liegt. Ich schloss mit Canon Deutschland einen Vertrag und lease jetzt die Canon R3. Ich bin ehrlich, ohne ein 0% Leasing für Geschäftskunden hätte ich mir die Kamera nicht gekauft, weil mir 6000,- Euro einfach weh tun. Darüber hinaus bindet es Kapital und ich wollte für die wenigen neuen Features nicht so viel Geld ausgeben. Wer an dieser Stelle Fragen zum Canon Leasing hat melde sich gerne bei mir 🙂
Meine neue Canon R3
Die Canon EOS R3 kam Mitte Dezember bei mir an. Meine Canon R6 verkaufte ich an eine Fotografin, die ganz heiß auf die Kamera war. Direkt bei der nächsten Hochzeit im Dezember in Köln durfte die Canon R3 mit an der Seite der Canon R5 kämpfen. Anfang Januar 2022 hatte ich eine 11 stündige Hochzeitsreportage, in der ich sie dann erneut auf Herz und Nieren testen durfte. Was soll ich sagen: ich bin total geflasht und bin der festen Überzeugen: Ja, sie ist ihr Geld wert. Denn sie kann sich problemlos messen mit der Sony A1 oder den Nikon Kameras in diesem Preissegment. Was Canon da auf den Markt gebracht hat, war für mich noch mal der Quantensprung mehr, als die Canon R5 und R6 bieten kann. Der Autofokus hat neue Maßstäbe gesetzt. Die Kamera ist unfassbar innovativ. Sie kann mit der richtigen, professionellen Handhabung viele Dinge automatisiert übernehmen. Damit erleichtert sie mir die Arbeit unglaublich, und genau das erwarte ich von einer Profi DSLM. Einstellmöglichkeiten und frei definierbare Funktionstasten ohne Ende, in Bruchteilen von Sekunden wechselbare AF Felder, ein extrem präziser Autofokus, das sind nur ein paar, der neuen Errungenschaften, die mich begeistern. Sie hat auf der AF Taste einen Sensor mit einer kleinen Touch Oberfläche. Mit der richtig eingestellten Empfindlichkeit und Schnelligkeit kann ich in Millisekunden den Fokuspunkt durchs ganze Bild jagen. Manchmal ist mir die Kamera schon fast zu schnell 🙂 Die 30 Bilder pro Sekunde brauche ich fast nie. Trotzdem ist es schön, diese Schnelligkeit zu haben und bei Bedarf darauf zuzugreifen. Und ja, die Kamera sehe ich fast mehr in der Sportfotografie, als in der Hochzeitsfotografie, aber ich finde sie für meine Bedürfnisse perfekt.
Groß aber viele belegbare Funktionstasten hat sie, meine neue Canon EOS R3
Der Akku der Canon R3 – eine echte Powerbank!
Nachdem ich Anfang Januar von der 11 stündigen Hochzeitsreportage heim kam, bemerkte ich, dass der Akku noch über 40% Restkapazität hatte! Was ein Wahnsinn.
Ich brauche mir also auch bei einer DSLM keine Sorge mehr um den hohen Akku Verbrauch machen. Ich habe zwar einen zweiten Akku nachbestellt, aber dieser liegt als Backup eigentlich nur rum.
Die Augensteuerung der Canon R3 – einfach genial
Die Augensteuerung des Fokuspunktes bei der Canon R3 ist genial
Und noch ein Feature, welches ich anfangs nur belächelt habe. Die Augensteuerung des Fokus, der sog. Eye Control. Ich habe die Funktion erst im Januar eingerichtet. Ihr könnt auf der Canon R3 Profile einrichten, so dass z.B. auch fremde Fotografen mit ihrer Speicherkarte ihr Profil auf die Kamera übertragen können. Nach erfolgter 3-minütiger Kalibrierung (ihr müsst mit dem Auge einem Punkt durch den Sucher folgen und immer mit der MFn Taste bestätigen) ist das Einrichten abgeschlossen.
Nun habt ihr die Möglichkeit die Augensteuerung zu aktivieren (ich mache dies mit der SET Taste) und dann funktioniert das ganz einfach:
Ihr schaut durch den Sucher und erkennt den AF Punkt wie immer im Display. Dieser leuchtet blau, wenn er scharf ist. Dazu seht ihr im Sucher einen gelben, doppelten Kreis, der sich ständig bewegt. Klingt wild, ist es aber nicht. Denn das ist die Augensteuerung. Das, was euer Auge macht, macht halt auch der gelbe Punkt. Schaut ihr im Sucher an den rechten Bildrand, bleibt euer Fokuspunkt dort, wo ihr ihn manuell hingesetzt habt. Der gelbe Fokuskreis geht aber mit eurer Blickrichtung zum rechten Bildschirmrand. Lasst ihr jetzt die Auslösetaste los, drückt diese dann wieder halb durch, springt euer viereckiger Fokuspunkt genau dorthin, wo euer gelber, runder Augenfokus sitzt. Das ist eine enorme Funktion und absolut genial. So kann ich ein Brautpaar mittig anfokussieren, wenn sie z.B. durch einen Spalier laufen nach der Trauung. Bemerke ich aber, dass in der Reihe des Spaliers ein Kind ganz süß mit Blumen wirft, kann ich mit dem Auge das Kind anvisieren und blitzschnell den Fokuspunkt mit dem Auge dorthin verschieben. Finger vom Auslöer, wieder antippen, der Fokupunkt wechselt und zack ist mein Foto gemacht. Und dann wieder zurück zum Brautpaar. Brautpaar anschauen, Auslöser halb loslassen, wieder den Auslöser halb drücken, zack ist der Fokus wieder beim Brautpaar. Das alles läuft dann immer unter einer Sekunde ab. Danke Canon, das ist wirklich ein Fortschritt!!
Die Größe und das Gewicht der Canon R3
Die Canon R3 hat einen integrierten Batteriegriff. Ob man das mag oder nicht, ist mal dahingestellt. Ich habe nie mit Batteriegriffen gearbeitet, weil ich die kleine und kompakte Bauweise der Kameras mag. Aber ich habe mit meinem 189cm Körpergröße auch riesige Hände. Die Sony A7III war mir fast etwas klein in der Hand. Die Canon R3 war erstmal eine Umgewöhnung, weil sie auch an meinem Kameragurt zusammen mit der R5 ganz schön vom Gewicht reinhaut. Aber ich schätze auch die Vorteile, im Hochformat nun entspannter arbeiten zu können. Die Canon R3 bringt eine Menge Gewicht mit sich aber mich stört es (noch) nicht. Mal schauen, was ich sage, wenn ich im Sommer freitags und samstags jeweils 10-12 Stunden auf Hochzeiten mein Gepäck mit mir rumschleppe 🙂
Als Speicherkarte nutze ich übrigens eine SanDisk CF Extreme Pro 128GB . Diese ist super schnell und tut, was sie soll.
Dazu habe ich mir noch spontan das dritte Canon RF Objektiv gegönnt. Das Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM ist ein tolles Objektiv, welches ich gerne für Partyfotos und Landschaftsfotos nutze. Ich habe dafür mein Tamron 15-30 F2.8 abgegeben.
Mein Fazit
Was soll ich sagen, die Canon R5 und R3 machen einfach mega Spaß, sind total zuverlässig und ich bin endlich da angekommen, wo ich vor Jahren immer hin wollte.
Denn zum Systemwechsel hat mich damals die Wut getrieben, weil viele viele Hersteller an Canon vorbeiziehen und sehr gute Kameras auf den Markt brachten.
Eins muss natürlich hinzugefügt werden:
Meine Fotografie ändert sich nicht. Es ist sicherlich auch einiges an Kopfsache dabei. Wichtig für mich sind Zuverlässigkeit und Bildlook. Das Foto muss ich machen und die Kreativität und das Auge übernimmt keine Kamera dieser Welt. Ok, das Auge mittlerweile dann manchmal doch 🙂
Für mich hat aber Fotografie viel damit zu tun, wie ich mit einer Kamera verschmelze und die Kamera das tut, was ich möchte. Und das tun beide Canon Kameras, so viel ist klar.
Ich denke (und hoffe), dass dies erstmal mein letztes Update für diesen Beitrag ist.
Ich danke euch fürs Lesen und die vielen Kontaktaufnahmen, die ich aufgrund dieses Beitrags erhalten habe.
Habt ihr noch Fragen zu dem Thema? Hast du Lust mal die Canon R5 oder R3 zu testen? Schreibt mir doch einfach oder ruft mich an!
Euer Sven
Eine Bitte noch:
Solltet ihr in Erwägung ziehen eine der Kameras oder Objektive bei Amazon zu kaufen, geht doch bitte über folgende Links, da es dann ein paar Euro Vergütung für mich gibt. Ich danke euch!
Sony Alpha 7 III: https://amzn.to/3e2opT9
Canon EOS 5D Mark IV: https://amzn.to/3kGZDcP
Canon EOS R5: https://amzn.to/2MGn6Ow
Canon EOS R6: https://amzn.to/38nJxQr
Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM: https://amzn.to/3LksnVq
Canon RF 35mm F1.8 Makro IS STM: https://amzn.to/3B7N8PB
Canon RF 50mm F1.2L USM: https://amzn.to/3GB6LAs