Bildbearbeitung von Hochzeitsfotos – ist das notwendig?
Warum findet eine Bildbearbeitung eurer Hochzeitsfotos eigentlich bearbeitet? Und wieviel Zeit geht dafür drauf? Hier kommen ein paar Antworten:
Wenn ihr als Brautpaar mich als euren Hochzeitsfotografen kontaktiert für ein Angebot, dann bekommt ihr von mir eine Übersicht über meine Reportagepakete zugesendet. In meiner Kalkulation ist darin (u.a.) ein großer Stundenanteil für die Bildbearbeitung der Hochzeitsfotos eingerechnet.
Ich werde dann immer wieder gefragt, ob ich die Bilder überhaupt bearbeiten muss oder ob ich sie nicht unbearbeitet herausgeben kann. Und warum ich nicht einfach irgendwelche Filter benutze…
Vorab ist es wichtig zu verstehen, dass ich mit meinen professionellen Kameras im RAW-Format die Fotos aufnehme. Dies ist auch notwendig für die Nachbearbeitung am Rechner. Dieses Format gibt mir die Möglichkeit, nachträglich sehr viel mehr am Bild zu herauszuholen, als das beim üblichen jpg Bildformat der Fall ist.
Das „unfertige“ Bild im RAW-Format ist flach, ohne jeglichen Kontrast, Schärfe und Ausdruck. Eine Bearbeitung ist zwingend notwendig.
Im RAW Format ist es unproblematisch das Bild im Nachhinein bis zu einem gewissen Grad fast verlustfrei heller und dunkler machen, die Farbtemperatur zu ändern, es zu schärfen, zu beschneiden und vieles mehr. Die Automatik der Kamera versucht gerade die Farbtemperatur bereits bei der Aufnahme automatisch zu regeln, ist jedoch in vielen Licht- und Farbsituation regelrecht überfordert. Dann kommt es häufig dazu, dass sie nicht den richtigen Farbtemperaturwert trifft, den ich mir für meine Bearbeitung wünsche.
Bearbeitungsprogramme vereinfachen die Bildbearbeitung der Hochzeitsfotos – wirklich?
Als Reportagefotograf ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, schnell in jeder Situation zu agieren, um somit immer ein perfektes Foto zu schießen. Eine nachträgliche Anpassung in einem Bildbearbeitungspogramm (z.B. Adobe Lightroom) vornehmen zu können ist für mich eine wirkliche Arbeitserleichterung im Nachhinein. Stellt euch vor, das Brautpaar steht in der Sonne und wird förmlich angestrahlt und hält eine Rede. Die Gäste stehen im Schatten. Ich fotografiere das Brautpaar und plötzlich bricht die Oma der Braut in Tränen aus. Eine dicke Träne kullert ihre Wange herunter. Genau diese Situation möchte ich blitzschnell einfangen. Also schwenke ich von einer überbelichteten Licht-Situation in eine komplett unterbelichtete.
Das muss die Kamera je nach Automatikprogramm (z.B. Verschlusszeitautomatik) lösen können, was nicht immer gelingt.
Ihr seht, das Licht verändert sich mit Sonne, Wolken und Schatten und sonstigen Lichteinflüssen oft sehr stark. Und dann freue ich mich immer über die vielen Möglichkeiten, das Bild im Nachhinein etwas anzupassen. Aber eines ist klar: beherrsche ich in so einer schwierigen Situation die Kamera nicht kann mir kein Programm dieser Welt ein komplett „kaputtes“ Bild wieder reparieren.
Schaut mal hier, das Bild wurde von der Kamera etwas unterbelichtet, weil es schnell gehen musste:
Bilder individuell bearbeiten – meine ganz persönliche Handschrift!
Ich vereinbare mit meinen Brautpaaren vorher in einem Vertrag, dass ich keine Bilder im RAW Format herausgebe. Das hat nichts damit zu tun, dass ich ihnen etwas vorenthalten möchte. Ich möchte euch meinen ganz individuellen Stil der Bildsprache bieten. Darüber hinaus will ich verhindern, dass Bilder im RAW-Format beliebig verändert werden und unter meinem Namen veröffentlicht werden.
Jeder Fotograf trägt seine ganz persönliche Handschrift, sowie es andere Künstler auch tun. Ein Bild im RAW Format kann zu fast jedem Bild verändert werden. Ob in schwarz-weiß, sepia, mit einer über- und unterbelichtet, sowie farblich etc.
Es ist für mich als Hochzeitsfotograf enorm wichtig, dass ihr wisst, was ihr am Ende nach eurer Hochzeit für Bilder erhaltet. Wenn ihr mich als euren Hochzeitsfotografen bucht dann wisst ihr wie eure Hochzeitsfotos später aussehen werden. Gerne arbeite ich mit Körnung im Bild. Ich mag es, wenn der Blick im Bild aussagekräftig gelenkt wird. Schwarz-weiß Bilder finde ich toll, wenn sie schon mal etwas mystisch und dunkel wirken.
Oft versuche ich durch den Bildschnitt Abwechslung in meine Fotos zu bringen. Mein Ziel ist es, euch etwas andere Fotos zu bieten, als standardisierte Hochzeitsfotos.
Bei mir darf es schon mal unterbelichtet oder etwas unscharf sein. Denn das weckt das Interesse und erfüllt meinen Anspruch an einen künstlerischen und kreativen Job.
Gibt es für mich das perfekte Licht?
Grundsätzlich ist es für mich unproblematisch bei allen Lichtsituationen zu arbeiten. Es gibt Licht, bei dem wir Fotografen die Kamera an ihre Grenzen bringen. Das ist meist bei fast dunklen Lichtverhältnissen so, wie auch in völlig überbelichteten Momenten.
Ideales Licht für eine Reportage ist bei bedecktem Himmel. Dann wirken die Wolken, wie ein großer Sonnenschirm oder Reflektorschirm, was dazu führt, dass das Licht sehr weich wird. Je weicher das Licht, um so schöner wirkt sich das natürlich auf die Hautstruktur aus.
Mein Lieblingslicht ist jedoch das Morgen- und Abendlicht. Je tiefer die Sonnen steht und je mehr sie an Kraft verliert, desto weicher wird das Licht. Ich mag es, im Gegenlicht mit den Farben der Sonnen zu spielen. Für meine Nachbearbeitung bedeutet das immer sehr viel Freude. Denn die Möglichkeiten mit dem Sonnenlicht Emotionen hervorzurufen sind dann einfach perfekt. Bilder im Abendlicht haben oft eine ganz spezielle Kraft und Ausstrahlung. Einfach fantastisch.
Na, und wie lange sitze ich nun an der Bildbearbeitung der Hochzeitsfotos?
Kommen wir nun mal zurück zum Ausgangspunkt. Wenn ihr von mir eine Übersicht über meine Reportagepakete erhaltet, dann erhaltet ihr also auch ein Inklusivpaket an der gesamten Bildbearbeitung eurer Hochzeitsfotos. Bedenkt immer, dass wir Hochzeitsfotografen nach einem langen Tag mit 3000 – 5000 Fotos im RAW-Format nach Hause kommen. Ich sichte all eure Fotos. Bei jedem Foto entscheide ich, ob ihr es behaltet und ich es für euch bearbeite. Am Ende bleiben dann ca. 1/3 der Fotos, die ich für euch bearbeite. Jedes wird von mir einzeln für euch in Perfektion bearbeitet. Bei jedem Foto investiere ich Zeit und Arbeit, damit es eure Geschichte erzählt.
Ich rechne mit ca. 3-4 Stunden Nachbearbeitungszeit pro 1 Stunde Reportage auf der Hochzeit!
Darin eingerechnet ist jedoch nicht der gesamte Email Kontakt, die Zeit der Vor- und Nachgespräche, die Entwicklung der Fotos etc.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine Einstellung zur Bildbearbeitung von Hochzeitsfotos bieten. Darüber hinaus hoffe ich auch, dass ihr kleines Gefühl dafür entwickelt habt, wieviel Zeit und Engagement in euren Fotos steckt.
Ich freue mich über Anregungen zu diesem Thema. Falls ihr Fragen habt, könnt ihr mich gerne dazu kontaktieren.
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